"Motivation und Willenskraft" am 11. November 2023

Unser, inzwischen beinahe schon traditionelles, Herbstseminar im Freundekreis, fand unter dem Motto "Motivation und Willenskraft" statt. Als Referenten konnten wir Tom Ulrich gewinnen. Tom war u.a. langjähriger Mitarbeiter bei der Drogenhilfe Ulm/Alb-Donau.
Um 9:30 Uhr konnten wir 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus unserem Freundeskreis begrüßen. Nach einer Runde zu den Erwartungen an das Seminar stiegen wir in das Thema ein.
Zuerst zeigte uns der Referent die Funktionsweise des Gehirns im Zusammenhang mit dem Thema auf.
Es wurde dann dargelegt, dass Motivation viel mit der eigenen Identität zu tun hat. Es ist nämlich oft einfacher (und es gibt 1000 Gründe dafür), alles beim Alten zu lassen und es gehört viel Willenskraft dazu mich zu motivieren, etwas zu ändern.
In einem Änderungsprozess ist vor allem meine Erwartungshaltung ausschlaggebend. Was erwarte ich von Außen und was erwarte ich von mir. Ich sollte mich nicht zu sehr auf meine Erwartung fixieren (Enttäuschung), sondern offen auch für Anderes sein. Wichtig ist hier, das eigene Bedürfnis zu erkennen und mich zu motivieren es auch umzusetzen. "Ich kann niemanden kontrollieren außer mich !"
Nach der verdienten Mittagspause bearbeiteten wir anhand des Suchtmittelkonsums die "Vorteil-Nachteil-Waage".
Beispiel:

Nachteile des Konsums "mir geht es schlecht am nächsten Tag"
Vorteile des Konsums "Bin dann lustig und witzig"
Vorteile einer Änderung "Kann besser Sport treiben"
Nachteile einer Änderung "Habe weniger Spaß"

Hier wurde deutlich, dass man in vielen Situationen so eine "Waage" zur Entscheidungsfindung heranziehen kann.
Als letztes Thema wurden noch die Stadien der Verhaltensänderung bearbeitet.
Ausgehend von der Absichtslosigkeit kommt die Absichtsbildung, die Vorbereitung, die Aktion und die Aufrechterhaltung. Uns wurde bewusst, dass diese Reihenfolge nicht statisch ist, sondern es durchaus auch mal rückwärts gehen kann. Hat man dann einen Punkt im Leben bis zur Aufrechterhaltung geschafft, tauchen wieder andere Dinge im Leben auf, die so bearbeitet werden müssen.
In einer Schlussrunde beantworteten wir noch die Fragen

  • was war neu an Wissen, bewirkt dieses Wissen eine Einstellungsveränderung, was motiviert mich in Zukunft
  • was zeichnet sich als "vager" Plan ab
  • wie habe ich die Atmosphäre des Seminars empfunden

Am Ende gingen wir mit vielen Anregungen, Eindrücken und auch "Hausaufgaben" zufrieden auseinander.


Hermann Schaich